- Däumling
- Daumen:Das altgerm. Wort mhd. dūme, ahd. dūmo, niederl. duim, engl. thumb, schwed. tumme beruht auf einer Bildung zu der idg. Verbalwurzel *tēu-, tū̆- »schwellen« und bedeutet demnach eigentlich »der Dicke, der Starke« (im Gegensatz zu den anderen Fingern). Zu dieser vielfach weitergebildeten und erweiterten idg. Wurzel gehören z. B. aind. túmra-ḥ »dick, kräftig«, lat. tumere »geschwollen, aufgeblasen sein«, lat. tumor »Geschwulst« (daraus entlehnt unser Fremdwort ↑ Tumor), lat. tumultus »Unruhe, Getöse« (↑ Tumult) und lit. tumė̓ti »dick werden«, ferner die unter ↑ Dolle (eigentlich »‹dicker› Pflock«), ↑ Dünung (eigentlich »das Anschwellen«) und ↑ tosen (eigentlich »anschwellend rauschen, brausen«) behandelten Wörter sowie der erste Bestandteil des Zahlwortes ↑ tausend (eigentlich »vielhundert«). – Abl.: Däumling (frühnhd. deum‹er›ling bezeichnete zunächst den kleinen Daumen, dann auch einen übergezogenen Daumenschutz, bildlich einen sehr kleinen Menschen oder Kobold).
Das Herkunftswörterbuch . 2014.